Ängste überwinden - mit Ängsten leben
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Angst ist ein Urgefühl des Menschen, eine „Grundbefindlichkeit des menschlichen Daseins“.
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Obwohl Angst zu den häufigsten psychischen Krankheitssymptomen zählt, ist Angst zu haben eben keine Krankheit. Angst ist zu aller erst etwas Gesundes und Wichtiges für den Menschen. Sie ergreift den Menschen sowohl körperlich, als auch seelisch, um ihn auf etwas Kommendes, möglicherweise Bedrohendes aufmerksam zu machen, um ihm die Chance zu geben, sich zu wappnen. In diesem Sinne können wir vor etwas Angst haben, das auf uns zukommt, das uns droht, bedroht und für dessen Bewältigung Wachheit und Aufmerksamkeit, körperliche und psychisch-mentale Bereitschaft zu reagieren notwendig ist. Man kann aber auch Angst um etwas haben, das einem wert und wichtig ist, das man als bedroht erlebt, um das man sich sorgen macht.
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Die Angst vor etwas scheint immer konkreter und greifbarer zu sein, als die Angst um etwas, das meist auf etwas Größeres, Umfassenderes, und schwer Greifbares hindeutet. So hat man z.B. Angst vor dem Fliegen, vor einer Prüfung, vor Schlangen, oder vor Hunden,
oder vor einem Zahnarzttermin. Dagegen hat man Angst um sein Leben, (und nicht vor dem Leben!), um die Existenz, um die Natur, um die Welt. Man hat Angst vor Krankheit und vor dem Sterben.
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Das, wovor man Angst hat, kann man versuchen zu vermeiden- auch wenn sich das nie als sinnvoll erweist.
Dasjenige, worum man Angst hat, kann man nicht vermeiden.
Hierbei wird deutlich, dass die Angst auf etwas Größeres hindeutet. Ob es sich um eine konkrete Furcht, eine Realangst, oder ob es sich um eine bestimmte Angst handelt, - im Grunde verweist jede Angst letztendlich entweder auf die Handlungs- und Selbstentfaltungsmöglichkeiten im Leben, oder auf die Freiheit und Sinnfindung der Existenz des Menschen, des Daseins.
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Stellt man sich dieser Sinnfrage des Daseins, also den Ängsten, - gelingt es einem zwar nicht angstfrei zu leben, wohl aber mit der Angst leben zu können.
____________________________________________________________________Insofern jeder Mensch Ängste kennt, der gesunde wie der Kranke, ist es für jeden Menschen hilfreich und sinnvoll, seine Ängste daraufhin zu befragen, welche Botschaften in ihnen enthalten sein mögen.
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Bei den konkreten Realängsten wird die Botschaft unter Umständen eindeutig und einfach zu erfassen sein.
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Weitaus schwieriger und komplexer ist die im Zusammenhang mit den großen und unbestimmten Ängsten. Bei den krankhaften Ängsten spielen häufig unbewusste Motive eine Rolle, deren Botschaften sich oft im Rahmen einer Psychotherapie entschlüsseln und verstehen lassen, so dass auf diesem Weg für den Angstkranken seine Angst bewältigbar wird.
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Angst ist also nicht gleich eine Krankheit. Sie ist vielmehr eine Erfahrungsmöglichkeit, die plagt und lähmt, solange man sie nicht versteht. – die aber zum anregenden Stimulus werden kann, und weiterhilft die angemessenen Bewältigungsmöglichkeiten der Lebenssituationen zu finden, wenn man sich mutig fragend und verstehen auf sie einlässt.
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Nicht nur das Gefühl der Angst lernt der Mensch im Laufe seines Lebens an den vielfältigsten, zum Teil gefährlichen Erfahrungen kennen, sondern auch das , was das Gefühl der Angst für ihn bedeutet, welche Botschaft man von ihr erhält, welchen Sinn man in ihr finden kann. So kann Angst eine Chance sein, aus der man lernen und sich weiterentwickeln kann.
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Folgendes Interview mit der Angst von Roland Rosinus zeigt dies auf eine humoristisch, so reale Weise:
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„Ein Interview mit der Angst"
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Nach langen Bemühungen ist es mir gelungen, die Angst zu einem Interview zu bewegen...
Herausgekommen sind ein paar interessante Überlegungen...
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Roland: Hallo Angst, warum bist du eigentlich der Feind für viele Menschen?
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Angst: Verstehe ich auch nicht. Ich komme ja, um den Menschen zu helfen. Übrigens: ich bin weiblich. Ich sehe mich als Freundin, nicht als Feindin!
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Roland: Warum kommst du zu uns Menschen?
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Angst: Ganz einfach: alle, zu denen ich gekommen bin, haben mich gerufen. Natürlich nicht bewusst. Ich bin so etwas wie ein Schutzmechanismus. Ich trete auf die Bremse, die manche Menschen nicht mehr finden. Ich zwinge sie anzuhalten, zu überlegen und umzudenken. Ich bin sozusagen eine Blockiersystem mit guten Absichten.
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Roland: Du meinst, sie sollen inne halten und sich Gedanken machen über ihr Leben?
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Angst: Ja, genau!
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Roland: Hm... über was genau sollen sie sich Gedanken machen?
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Angst: Nun - die meisten haben ja Beschwerden körperlicher oder seelischer Art. Ich möchte anregen zu überlegen, woher diese Beschwerden kommen, welche Symptome die logischen Folgen von z.B. Lebensgewohnheiten sind.
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Roland: Das heißt, meine Lebensgewohnheiten sind schuld an meiner Misere?
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Angst: Nein, so auch wieder nicht... Viele Gewohnheiten (=Einstellungen) sind ja sehr nützlich. Stell dir vor, du müsstest jeden Tag das Zähneputzen neu erfinden.
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Roland: Aber?
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Angst: Es gibt Gewohnheiten, die dich eher belasten. Ich unterscheide zwischen Denk- und Verhaltensgewohnheiten.
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Roland: Du meinst die Gedankenrattermaschine da oben im Kopf?
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Angst: Dort fängt alles an: du denkst, du fühlst, das Verhalten bildet sich aus, deine Gewohnheiten entwickeln sich, diese formen deinen Charakter... Was du am wenigsten überprüfst sind deine Gewohnheiten.
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Roland: Schön bequem will ich es meistens haben...
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Angst: Genau!... es fehlt eine Überprüfung der Gedankenflexibilität. Eingefahrenes Tunneldenken wird nicht erkannt. Die Kette Gedanken- Gefühle- Verhalten ist nicht bewusst. Und du gibst deiner Wahrnehmung keine Chance.
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Roland: Der Wahrnehmung eine Chance geben?
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Angst: Verfestigte Lebensgewohnheiten nennt ihr Vorurteile. Ihr nehmt wahr, beurteilt und habt dann eine Meinung, eine Einstellung. Macht euch frei, neue Erfahrungen zu sammeln, die zu neuen Denkweisen führen. Wenn ich z.B. in Spanien bestohlen werde, so ist Spanien nicht fürchterlich; ich habe lediglich eine schlechte Erfahrung gemacht. Wenn ich diese zur Grundlage meiner zukünftigen Beurteilung Spanien mache, werde ich nie die netten Menschen, die gute Küche und die sonstigen Schönheiten kennen lernen.
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Roland: Ich weiß noch nicht so richtig, worauf du hinaus willst, aber ich habe eine Idee:
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Angst: Nur zu...
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Roland: Du willst sagen, mit dem Denken fängt alles an, auch die Angst?
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Angst: Ja, mit dem Denken und dem Bewerten hängt auch die Angst zusammen. Der Mensch ist, was er denkt, hat ein großer griechischer Philosoph gesagt.
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Roland: Ich habe über dich gelernt, dass du von Angst auslösenden Gedanken herbeigerufen wirst und dass so genannte Katastrophengedanken dich noch ärger wüten lassen!?
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Angst: Stimmt! Nur - was euch so super gelingt, ist die bildliche Vorstellung negativer Geschehnisse. Ich wäre sehr zufrieden, wenn euch das auch im Positiven gelingen würde. Das Gespenst hätte dann keine Chance...
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Roland: Hm... mir dämmert: du bist also nur eine logische Folge einer oft gedachten negativen Gedankenkette?!
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Angst: Absolut richtig! Wenn du dir jeden Tag immer wieder sagst: ich bin zu dick, zu alt, meine Haare werden grau und grauer, mein Geld reicht nicht, den Chef könnte ich auf den Mond schießen, der Sprit wird immer teurer und bis ich in Pension gehe, habe ich nur noch eine Minimalrente..., dann fühlst du dich genau wie du denkst: nämlich dunkelgrau... dein Verhalten wird geprägt von Unsicherheit, mangelndem Selbstbewusstsein und deine
Gewohnheiten zeigen sich in Sicherheitstechniken und Vermeidung von Situationen, denen du dich nicht gewachsen fühlst.
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Roland: Was kann ich tun?
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Angst: Du musst den positiven Gegenspieler einwechseln, wenn du merkst, dass du auf dem Negativtrip bist. Du kannst Stopp sagen! Bis hierhin und nicht weiter!
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Roland: Wer sind denn die positiven Gegenspieler?
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Angst: Lachen, Freude empfinden, sich seiner sicher sein, Zufriedenheit, Vertrauen, Geborgenheit im Fluss des Lebens, nicht zu viel erwarten, genießen, leben... insgesamt die Meßlatte für sich selbst ein wenig tiefer hängen.
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Roland: OK, OK, ich verstehe. Wie gehst du eigentlich damit um, dass dich keiner mag?
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Angst: Gut beobachtet! Die Antwort ist: Das ist mir nicht wichtig! Als geistige Energiequelle werte ich nicht. Ich habe nur eine Aufgabe; diejenigen, die das wissen, profitieren sogar von mir! Ich konnte ihre Lebensqualität wieder herstellen bzw. verbessern.
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Roland: Du quälst die, die dir nicht zuhören mitunter ganz schön?
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Angst: Das muss so sein... Stell dir vor, jemand hört dich nicht, obwohl du dich bemerkbar machst; dann musst du lauter reden.
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Roland: Das heißt, du wirst um so gemeiner, je weniger die Leute auf dich hören?
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Angst: Ja, ich will eine Bestandsaufnahme ihres Lebens. Ich bin der Prüfstein, ob sie so
weiterleben möchten oder ihrem Denken und Tun eine andere Richtung geben möchten.
Nicht falsch verstehen: es geht ums Leben! Die Betonung liegt auf so.
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Roland: Warum bist du so hartnäckig und zäh, wenn dich die Angsthasen besiegen oder
vertreiben wollen bzw. dich so schnell wie möglich wieder loswerden wollen?
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Angst: Gegenfrage: Kannst du ein Gespenst vertreiben mit Furcht oder ein Feuer löschen mit einem Blasebalg? Du musst dem Gespenst die Stirn bieten und dem Feuer den Sauerstoff entziehen. Wenn du mir so begegnest, dann habe ich keine Chance, bei dir zu bleiben. Doch das freut mich eher, ich habe dann nämlich keine Daseinsberechtigung mehr. Verstehst du?
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Roland: Warum habe ich dann auf meinem Weg einige Rückfälle erleben
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Angst: Das waren Tests, ob ich schon gehen konnte. Ich habe dich überprüft, ob du das,
was du sagst und tust verinnerlicht hast oder ob es nur leere Worthülsen sind. Ich prüfe
den Härtegrad deiner Überzeugungen. Ich bin ja stets bei jedem im Hintergrund. Manchmal komme ich auch zu früh (wieder). Doch wenn mir dann jemand vertrauensvoll sagt: Schön, dass du da bist, aber ich brauche dich in dieser Situation nicht, ich kriege das selber hin, dann ziehe ich mich gerne wieder zurück.
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Roland: Du willst, dass die Menschen mit dir reden?
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Angst: Aber sicher!
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Roland: Und wenn die alten Gewohnheiten wieder die Überhand gewinnen ? Wenn Termine, Druck, Verantwortung, Nicht-Nein-sagen-können, Stress, Perfektionismus, Ehrgeiz, hohe Erwartungen wieder kommen?
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Angst: Ich bin sofort wieder da! Versprochen!____________________________________________________________
Roland: Wie wichtig sind Ziele?
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Angst: Oh, sehr wichtig. Es kommt nur darauf an, wie du die Zielverwirklichung angehst...
: Ob ich ein Ziel mit Ehrgeiz und Verbissenheit angehe oder mit Leichtigkeit und Spaß
ist immer ein feiner Unterschied!
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Roland: OK, ich entscheide mich dann für Leichtigkeit und Spaß.
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Angst: Ich wollte noch sagen: Ehrgeiz ist nichts Schlechtes an sich, wenn ich es durch Elan oder Tatkraft, gepaart mit Durchhaltevermögen ersetze. Oft ist es jedoch Ehrsucht. Ich suche Ehre! Fast immer fehlt dabei der Spaß. Und selbst wenn sich dabei trotzdem Erfolge einstellen, kann sich derjenige nicht so richtig freuen. Ihr sagt ja auch passend kranker und gesunder Ehrgeiz.
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Roland: Was machen Medikamente mit dir?
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Angst:: Medikamente isolieren mich und ich ziehe mich zurück. Das ist nicht immer
schlecht. Denn manchmal - das muß ich selbstkritisch zugeben - übertreibe ich etwas und lähme die Menschen bei ihrer Heilung. Wenn meine Isolation bei gleichzeitiger Bestandsaufnahme und Verhaltensänderung (ihr nennt das Therapie) hilft, aus dem Loch zu kommen, finde ich das gut. Wenn jedoch jemand seine Medikamente nur als Krücke benutzt bzw. absetzt, ohne an sich gearbeitet zu haben, bin ich sofort wieder da und zeige ihm, dass er nachsitzen muss...
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Roland: Wäre es nicht besser, ihm zu sagen, was er nachholen müsste?
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Angst: Erstens zählt der Prophet nichts im eigenen Land und zweitens sitzen Dinge, die du dir selbst erarbeitest, wie ein Maßanzug.
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Roland: Aber eine kleine Hilfestellung wäre doch manchmal besser!?
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Angst: Diese von dir angesprochene Hilfestellung bekommst du in verschiedenen Formen,
z.B. in Gebeten und dem Vertrauen auf die innere Stimme. Aber viele Menschen misstrauen selbst ihrer eigenen Stimme... Schade!
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Roland: Was ist mit lebenslanger Medikamenteneinnahme?
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Angst: Gute Frage! Ich werde wohl künstlich kaltgestellt. Der Preis ist aber sehr hoch: aktuelle Lebens(Lern-)Probleme werden (u.U. in diesem Leben) nicht mehr gelöst; aber sie stellen sichim nächsten Leben genau so wieder vor dich und fordern dich auf, das Grundproblem endlich zu lösen... vielleicht in einer etwas anderen Form, vielleicht auch nicht im nächsten Leben, sondern schon bald!
Wenn du z.B. dem Chef Mayer davonläufst und beruflich nach X-Hausen wechselst, kann dir dort der gleiche Chef begegnen, vor dem du wegläufst...usw.! Dort heißt er dann vielleicht Schmitt... Insofern wird ein positiver Lebensentwicklungsprozess verzögert. Die Aussage lautet: Was nicht zu Enden gelitten (=gelöst) ist, kehrt immer wieder!
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Roland: Danke für dieses Gespräch, das war sehr aufschlussreich...
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Angst: Keine Ursache. Du weißt doch: ich bin immer für dich da! "
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Text: Roland Rosinus
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